Schulradeln spart CO2
Das Fahrrad ist auf dem besten Wege, Politik zu machen. Was zu Omas Zeiten noch liebevoll „Drahtesel“ genannt wurde, ist mittlerweile nicht nur ausgefuchste Technik aus hochwertigem Material, sondern auch Inhalt unterschiedlichster Aktivitäten mit dem Ziel, das Klima zu schützen und das öffentliche Bewusstsein zu beeinflussen. Radfahren darf aber auch gerne einfach nur Spaß machen. Die Aktionen „Stadtradeln“ und „Schulradeln“ sollen all dies miteinander verbinden und die Essener auf den Sattel hieven. Da ist die AES 21 Tage lang mit von der Partie und nimmt mit einem Team aus Schülern, Lehrern und Eltern teil, dessen Stärke und Leistungen im „Radelmeter“ gleich nebenan auf dieser Homepage mitverfolgt werden können. Team-Captain ist der 2. Konrektor Martin Streibert. Bei ihm laufen die Fäden (in diesem Fall wohl Bowdenzüge) zusammen.
Jedes Team-Mitglied ist gehalten, möglichst viel Strecke mit dem Rad zu machen, damit Pkw-Fahrten, zum Beispiel mit dem Eltern-Taxi, zu ersetzen und CO2-Ausstoß zu vermeiden. So entsprechen 850 Radkilometer ganzen 125kg eingespartem CO2. Fred aus der 8a hat mit den Eltern am Wochenende angefangen. Die Fahrt zu ihrer Gemüseparzelle hat die Familie mit dem Fahrrad zurückgelegt, nicht wie üblich mit dem Auto. Das hat dem Einstein-Team 30 Kilometer gebracht. Maja aus der 6a ist sich bei ihrer Strecke am ersten Tag nicht ganz sicher: „So etwa 28 Kilometer bisher.“ Sie kommt aus Burgaltendorf zur Schule und wurde bisher von ihrem Vater mit dem Auto gebracht. Der Rückweg hält einiges an Steigung für sie bereit. Das nimmt Maja in Kauf. „Aber nur bei gutem Wetter“, stellt sie klar. Elias uns Sam, beide 8a, haben gerade erst angefangen und haben noch keine nennenswerte Strecke geschafft. „Das kommt noch. Wir radeln ja bis zum 3. Juli mit.“
Das Ganze funktioniert so, dass jeder Teilnehmer mit einer App seine Strecke auf einer Karte errechnen lässt und die gefahrenen Kilometer in seinem virtuellen Kilometerbuch einträgt. Die Daten laufen bei „Captain“ Streibert auf und er sorgt dafür, dass die Zahlen im Radelmeter sichtbar werden. So kann jeder die aktuelle Teamleistung abrufen und den Platz in der Liste sehen. Abgesehen von der Konkurrenz innerhalb der Essener Schulen tritt das AES-Team ja auch noch beim Stadtradeln gegen Firmen, Vereine und Verbände an. Die Konkurrenz ist groß und hat im vergangenen Jahr 560 000 Kilometer erradelt. Übrigens: Wer jetzt Lust bekommen hat mitzufahren, kann jederzeit noch einsteigen und sich beim Teamcaptain anmelden. Natürlich gibt es auch Preise. Genaueres teilt das Infoblatt der Stadt Essen dazu nicht mit, aber: „Im Vordergrund steht der Spaß am Radfahren, nicht das Gewinnen.“
Michael Rausch