Es soll ja Schüler geben, die glauben, der Hausmeister fege ein bisschen den Schulhof. Jaja, macht er auch, unter anderem. Aber das kann doch nicht alles sein. Björn Herzog (37) ist seit kurzem Hausmeister der AES. Fragen wir ihn doch mal.

Sein angestammter Werkstoff ist Holz. Aber die AES hat mehr zu bieten. Björn Herzog auch.

Ja, Herr Herzog, was machen Sie eigentlich den ganzen Tag? „Mich ums Gebäude und das Gelände kümmern.“ Man glaubt ja gar nicht, was es da alles zu tun gibt. „Ich beginne meinen Dienst um 6 Uhr mit einem Rundgang. Muss doch sehen, ob es Einbruchsspuren gibt oder sonstige Beschädigungen.“ Jeden Morgen ein kurzer Austausch mit der Schulleitung. An den entsprechenden Tagen müssen die Mülltonnen raus. Hin und wieder macht er kleinere Reparaturen. Alles in allem hat Björn Herzog die Verantwortung für den Zustand der Gebäude und deren technische Instandhaltung. Auch die Außenanlagen gehören zu seinem Tätigkeitsfeld.

Was muss man als Hausmeister können? „Man braucht handwerkliches Geschick“, erklärt der gelernte Tischler, der schon beim Tuning-Betrieb Brabus als Innenausstatter gearbeitet hat. Und nach kurzem Überlegen: „Man muss mit Kindern klarkommen.“ Für sie ist er ein wichtiger Ansprechpartner nicht nur für technische Fragen. Sein guter Draht zu Kindern hilft ihm sehr. Er arbeite für die Schüler, weiß Herzog, der selbst einen 14-jährigen Sohn hat.

Aber auch mit den Erwachsenen läuft es gerade bestens, findet er: „Ich werde als Kollege wahrgenommen. Die Wertschätzung ist groß, die Atmosphäre ist hier sehr kollegial. Ich gehöre dazu.“ Sieht aus, als hätte Björn Herzog die richtige Entscheidung getroffen. „Ich liebe meinen Job jeden Tag mehr.“ Ein Satz, den man so nicht allzu häufig hört.

Auf 46,75 Stunden beläuft sich der Arbeitsvertrag des Allrounders in der Woche. Und wenn dann die Reinigungskolonne durch ist, hat auch er Feierabend. Dann ist Zeit für Familie, Wandern und Kampfsport. Eine Schwäche hat er auch: „Ich kann schlecht nein sagen.“ Aber das behalten wir mal für uns. Nicht auszudenken, wenn sich das herumspräche.

Michael Rausch