Die iPads sind da. Die zweite Hälfte der über 500 angekündigten Tablet Computer wurde jetzt von der Stadt Essen geliefert, um jeden AES-Schüler damit auszustatten. Na prima, dann kann es ja losgehen. Schnell verteilen und der Unterricht mit dem digitalen Hilfsmittel beginnt. Stopp, mal langsam. So groß die Freude über die neuen Geräte ist, so groß ist auch der Bedarf eines Konzepts zur zukünftigen Nutzung. Also erst mal gemeinsam überlegen, an was man alles zu denken hat, denn die Zahl der Möglichkeiten ist immens.
Verteilt werden die Geräte tatsächlich umgehend, aber zunächst nur zur häuslichen Nutzung. Sie sollen Hefte und Bücher weder verdrängen noch ersetzen, sondern ein zusätzliches Werkzeug im Lernprozess sein. Handschrift ist und bleibt unverzichtbar. Nicht zuletzt deswegen hatte die AES sich für eine Ausstattung mit Bildschirmen plus Kreidetafel in den Unterrichtsräumen entschieden. Doch die digitale (Arbeits-)Welt ruht nicht und braucht vorbereitete Menschen. Deswegen ist auch der verantwortungsvolle Umgang im Unterricht ein Lernziel, das Schüler unbedingt erreichen müssen.
Erste Testläufe in ausgewählten Lerngruppen zeigten, wie kreativ die Kinder mit den iPads umgehen. Wie schnell ist mal eben ein Foto, Video oder eine Audio-Datei aufgenommen und weitergeleitet. Oder eine Aufgabenlösung „gefunden“, die so nicht erwünscht war. Einheitliche und verbindliche Regeln müssen entwickelt werden. Der Datenschutz ist zu berücksichtigen, dazu müssen Änderungen in den Schulvertrag. Schüler und Lehrer brauchen Schulungen. Apps zur Steuerung und Kontrolle müssen aufgespielt werden.
Um all diese Knackpunkte im Voraus zu erkennen und ein Regelwerk zu entwickeln, hat sich eine Planungsgruppe gebildet, die sich aus IT-Profis aus Reihen der Eltern, Schülern, Lehrerinnen und der Schulleitung zusammensetzt. Sie trägt nun grundlegende Gesichtspunkte und auch Lösungsvorschläge zusammen, die bei einem zweiten Treff kurz vor den Herbstferien diskutiert werden sollen.