Digitales Zusammenleben
Es hat sich etwas verändert. Medienpädagoge Andreas Ruff zeigt eine Menschenmenge im Halbdunkel, das Bild stammt von 2005. Dann ein Bild von 2013, wieder Menschenmenge aber mit einem Meer von Bildschirmen. „Seit 2007 gibt es das IPhone.“ Und seither ist die Welt eine andere.
Die AES und die Elsa-Brändström-Realschule haben die Tradition gemeinsamer Elternabende zu einem bestimmten Thema wieder aufleben lassen. Referent heute ist der Medienbeauftragte des Jugendamtes der Stadt Essen Andreas Ruff. Sein Thema: Digitales Zusammenleben, Smartphones, Messenger & Co. Ein Angebot an die Eltern bis Klasse 7, die digitale Welt, in der sich ihre Kinder tummeln, zu verstehen und den Sprösslingen helfend und regulierend zu Seite zu stehen.
Es scheint, als sei die Generation TikTok ihren Eltern immer eine Nasenlänge voraus. Jedenfalls was die die Kenntnis der Möglichkeiten und die Bedienung angeht. Die Eltern haben allerdings den Vorsprung in Sachen Lebenserfahrung und Skepsis, der sie vor größeren Torheiten bewahren könnte.
So gut wie alle Jugendlichen der Altersgruppe haben schon einmal ein negatives Erlebnis in der digitalen Welt gehabt. Auch das hat sich verändert. Und die KI (künstliche Intelligenz) wird die Möglichkeiten für Mobbing, üble Nachrede, Jugendpornografie, Deep Fake noch stark erweitern, dabei ist sie gerade erst am Anfang.
Man muss wissen, dass Inhalte auf öffentlichen Plattformen sofort strafbar sind, wenn sie Persönlichkeitsrechte verletzen. „Man ist sofort Täter!“ Es geht darum, „ die Kinder in eine Arbeitswelt zu entlassen, in der sie die nötige Medienkompetenz besitzen“, so Andreas Ruff.
Die Eltern sind aufgerufen, sich einzumischen, ihren kleinen Vorsprung einzubringen: „Ich helfe dir, ich bin dein Partner.“ Und so mahnte der 2. Konrektor Martin Streibert eindringlich: „Wir machen auf Lehrerseite unseren Teil dazu vormittags. Machen Sie bitte nachmittags Ihren Teil.“
Der komplette Vortrag findet sich hier als pdf-Datei.
Michael Rausch