Ben aus der 6b freut sich. Er hat gerade seine Partie gewonnen und einen Punkt für Einstein geholt. Die AES, erste „Deutsche Schachschule“ in Essen ist wieder Ausrichterin der Essener Schulschach-Meisterschaft, heute für die Wettkampfklassen II (Jg2008 und jünger) und III (Jg 2010 und jünger).

Spannende Partie. Den Kiebitzen entgeht nichts und gnadenlos läuft die Uhr.

Neun Schulen sind gemeldet, fünf Gymnasien und vier Realschulen. Sie kämpfen um die Essener Stadtmeisterschaft für alle Schultypen.
Ben, der Schach spielt, seit er zur AES gekommen ist, war „erstmal sehr nervös“. Aber im Laufe des Spiels kam die Ruhe zurück. „Dann hat der Gegner seine Dame geopfert.“ Diesen Fehler konnte Ben nutzen und die Partie für sich entscheiden. „Das gibt mir ein gutes Gefühl und mehr Sicherheit für die nächste Begegnung“, erklärt er. Konrektor Martin Streibert ist voll des Lobes und macht Mut für die nächsten Spiele. Hier ist Schwarz-Weiß-Denken erwünscht.

Rauchende Köpfe an Tisch 2. Neun Schulen kämpfen um die Stadtmeisterschaft.

Derweil jagt am Nebentisch ein weißer Bauer den schwarzen König über das Brett mit den 64 Feldern. Im Sekundentakt wird die Stoppuhr bedient. Zeit ist knapp: 15 Minuten „Bedenkzeit“ gibt’s für jede Partie, dann ist Schluss. Sechs Partien werden pro Tisch gespielt. Dezentes Gemurmel prägt die Atmosphäre und im Hintergrund versorgt Schach-AG-Trainer Thomas Wieder die Akteure mit Nerven- und Hirnnahrung in flüssiger und fester Form. „Schach ist mentale Folter“, soll Garry Kasparov einmal gesagt haben. Da braucht es starke Nerven.

Am Ende hat es dann für die AES doch nicht für einen der vorderen Plätze gereicht. Die BMV siegt in der Wettkampfklasse II und Don Bosco in der Wettkampfklasse III.
Das Don Bosco Gymnasium war stark angetreten. In seinen Reihen befand sich ein leibhaftiger Titelträger: Mykola, Deutscher Vizemeister der Altersklasse U14 und FIDE-Meister. Bei solchen Gegnern braucht man sich der Niederlage nicht zu schämen.

MR