„Und die Chöre singen für dich“, sang der Chor der Bühnenartisten beim Finale und schickte das gerührte Publikum nach vielen sehr emotionalen Momenten auf den Heimweg. Endlich wieder!
Zwei Jahre lang hatte es keinen Varieté-Abend geben können. Jetzt war der Weg für Akteure und Gäste wieder frei geworden, gemeinsam die Rückkehr einer AES-Tradition zu erleben, die vor 12 Jahren ihren Anfang genommen hatte.
Eine Bühnenshow, geleitet von Carolin Körner mit Akrobatik, Zauberei und Clownerien, begleitet von kulinarischen Einschüben. Zirkus- und Benimm AG hatten nach coronabedingter Zwangspause wieder zeigen dürfen, was in ihnen steckt.
Und das konnte sich sehen lassen.
Die Truppe um das überlegen agierende Geschwisterpaar Nico und Pia jongliert, tanzt, zaubert und singt sich durch das abendfüllende Programm. Ein ums andere Mal reagiert das Publikum aus Angehörigen und Lehrkräften begeistert und überrascht, zu welchen Leistungen das Team fähig ist, bevor der Service der Benimm-AG im stilechten Bistro-Dress liebevoll hergerichtetes Fingerfood und Getränke serviert.
Eine prima Idee gleich zum Einstieg, als Co-Zirkusdirektorin Saskia Schürmann aus dem Off Nicos Jonglage mit dem Gedanken zum schulischen (Corona-) Alltag begleitet: „Der ganz normale Wahnsinn“.
Das Varieté-Team gibt alles, um die Zwangspause vergessen zu lassen und einen wichtigen Höhepunkt wieder im AES-Schuljahr zu verankern. Einräder sausen einzeln und paarweise, vorwärts und rückwärts über die Bühne, Bälle, Keulen und sogar Messer fliegen. Diabolos, Wippen und Walzen sind im Einsatz, Lichteffekte und Ton setzen Akzente. Junge Akrobaten bauen Pyramiden und springen über verwirrende Seilkonstellationen, gefolgt von Tanz- und Gesangseinlagen.
Dann ein Schwenk, der Verfolger lenkt alle Blicke auf die Rückwand, wo Akrobatinnen Balanceakte auf der Slackline vollführen. Und immer wieder zwischendurch die Clowns. Ihr Humor trifft den Nerv der Besucher, die die Pointen mit schallendem Gelächter quittieren.
Für Schulleiterin Dr. Kerstin Sperling-Ischinsky ist der Abend eine Premiere. Ihre Amtszeit begann nämlich in der Varieté-freien Zeit. Ihr bewegtes Fazit: „Ich bin verzaubert. Es war unfassbar, ihr wart super!“ Nicht nur sie bedauert sehr, dass Nico, der seit Jahren in der Zirkus-AG eine Institution ist, die AES nun verlässt und denkt laut darüber nach, ob man daran vielleicht noch drehen könne. Immerhin bleibt seine Schwester Pia, ein ebenbürtiges Showtalent, der AG noch erhalten.
Nico selbst freut sich zum Schluss, wie viele Show-Nachwuchskräfte aus den 5er-Klassen nachgerückt sind.
Die Schulleiterin bescheinigt Bühnenakteuren und Technik eine reife Leistung und dankt den Catering-Kräften für ihren tollen Service: „Ihr habt so geschwitzt, um uns zu verwöhnen.“ Da ist es nur konsequent, dass die Truppe zum Wochenbeginn freie Zeit geschenkt bekommt. Der Jubel ist bis zum Ardeyplatz zu hören.
Michael Rausch