„Wir dürfen die Menschen nicht vergessen“
Die AES-Schülerschaft war sich schnell einig: Da muss man doch was machen! Gerade waren die Nachrichten aus dem Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze mit herzzerreißenden Bildern durch alle Medien gegangen. Schon rannte die Schülervertretung (SV) bei Schulleiterin Dr. Kerstin Sperling-Ischinsky mit dem Vorschlag einer Spendenaktion offene Türen ein. Und so wurde aus einem ursprünglich geplanten Studientag ein Arbeitstag im herkömmlichen Sinn.
Echte Arbeit gegen Bezahlung, einen Tag lang. Alle Beteiligten ließen sich etwas einfallen und waren dabei überaus kreativ: Haare wegfegen im Frisiersalon, Waffelverkauf vor einem Supermarkt, Fenster putzen bei Oma, mitarbeiten in Papas Firma und, und. Am Ende stand dabei die stolze Summe von 9.680 Euro. Allein der Waffelverkauf der 9er und 10er in der großen Pause erbrachte 239 EUR.
Aber wie das Geld an die richtige Stelle bringen? Es bot sich an, wie schon bei der Ukraine-Hilfsaktion im vergangenen Jahr, die Summe der Caritas zur Verfügung zu stellen, die direkte Hilfe vor Ort leistet. Und so nahm Markus Kampling, Vorstandsvorsitzender der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen e.V. den symbolischen Scheck mit den Worten entgegen: „Ich bin überwältigt und dankbar. Ich finde es großartig, dass ich hier fast zehntausend Euro annehmen darf.“ Er warnte gleichzeitig davor, zur Normalität überzugehen. „Es ist gerade mal vier Wochen her und schon werden die Medienberichte weniger. Wir dürfen die Menschen nicht vergessen.“
Auf Nachfragen aus der Schülerschaft erläuterte Kampling die Verwendung der Spendengelder, die an Ort und Stelle zum Einsatz kommen. Es gehe vorrangig um die Kinder. Errichtung von Behausungen, Ernährung, Schule und Bildung seien die vorrangigen Ziele für die Spenden, die die AES-Schüler „mit eigener Arbeit“ aufgebracht hätten.
Michael Rausch
Nachtrag am 16.03.:
Die Caritas ist bereits im Erdbebengebiet aktiv: