„Nehmt euch Zeit, jung zu sein“

Sie haben es geschafft! Vier Klassen des AES-Zehnerjahrgangs erhielten jetzt ihr Abschlusszeugnis der Sekundarstufe I und damit die Lizenz zum Weiterlernen. Für viele von ihnen trennen sich hier die Wege, denn es geht weiter auf sehr unterschiedlichen Pfaden: Ausbildung, Fachoberschule, Gymnasium, kombinierten Bildungsgängen. Vieles ist möglich. Und so mischte sich unter die Freude über das Erreichte auch die bange Frage: Werden wir uns wiedersehen?

Das Schulleitungsteam aus 2. Konrektor Martin Streibert, Konrektor Michael Dieterichs und Schulleiterin Kerstin Sperling-Ischinsky (v.l.) lobte den Jahrgang.

Das dreiköpfige Schulleitungsteam war sichtlich angetan von dem Jahrgang. Schulleiterin Kerstin Sperling-Ischinsky bescheinigte ihm, „noch kein Jahrgang hatte es so schwierig. Aber ihr habt sehr gute Leistungen erbracht. Ihr könnt stolz sein.“ Konrektor Michael Dieterichs ergänzte, dass 64 von 108 Abschlüssen mit „Quali“ (Q-Vermerk, berechtigt zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe) vergeben worden seien und weitere 40 mit „FOR“ (Fachoberschulreife). Er lobte den Jahrgang für seine Mottotage und „tollen Aktionen“, mit denen dieser sich für die anderen Klassen unvergesslich gemacht habe.

Der 2. Konrektor Martin Streibert bestätigte schwierige Verhältnisse: „Keine Abschlussfahrt, stattdessen Distanzunterricht.“ Er erinnerte sich noch gut an den Kennenlern-Nachmittag vor sechs Jahren und bedauerte es, Abschied nehmen zu müssen: „Jetzt, wo man mit euch etwas anfangen kann, müsst ihr gehen.“ Martin Lengsfeld, der Vorsitzende der Schulpflegschaft, zollte auch anderen Beteiligten Respekt: „Den Eltern, die ihre Kinder zu Hause ertragen haben und den Lehrern, die mit viel Herzblut bei der Arbeit waren.“ Den Jugendlichen wünschte er eine schöne Feier und gab ihnen für den Abend noch einen Tipp, der auch für das gesamte Leben Gültigkeit behalten kann: „Trinkt nicht mehr, als mit Gewalt reingeht, und haltet euch von Corona fern.“

Greta in der Wiesche, Klassensprecherin 10a, zog ein positives Resümee der gemeinsamen Schulzeit.

Tanja Graw, die Klassenlehrerin der 10a würdigte die Leistung des Jahrganges in Pandemie-Zeiten und dankte auch den Eltern. Ihrer Klasse rief sie zu: „Habt Mut, ich werde Euch vermissen.“ Besonders erfreulich: Zwei Schülerinnen erreichten den sagenhaften Notendurchschnitt von 1,3. Für sie gilt, was die Klassenpflegschafts-Vorsitzende Kerstin Kohlmann liebevoll gereimt hatte: „So werden Helden zu Legenden.“
Klassenlehrerin Saskia Schürmann verabschiedete sich von ihrer 10b mit der Beobachtung, das vergangene Jahr habe Einfluss im positiven Sinne gehabt: „Wir werden zwar gerne gebraucht, aber ihr könnt auch ohne uns.“ Und so erwarte sie von der Klasse, die unter teils „merkwürdigen Bedingungen“ viel gemeistert habe, dass aus ihr zahllose „Polarforscher und Astronautinnen“ hervorgingen. Stolz auf die Abschlüsse, der beste mit Durchschnittsnote 1,2 entließ sie ihre Klasse mit den Worten: „Nehmt euch Zeit, jung zu sein.“

Ihr Mitschüler Johannes Wortberg, Klassensprecher 10b, dankte seiner ehemaligen Schule. Er habe sich an der AES wohlgefühlt wie nirgends sonst.

Carolin Körner erklärte als Klassenlehrerin der 10c, dass sie zu Beginn extra streng gewesen sei, um den „Sauhaufen“ in den Griff zu bekommen. Doch von Jahr zu Jahr habe sie sich mehr in ihre Klasse verliebt und wolle sie am liebsten gar nicht gehen lassen.
Als einzige d-Klasse der AES wurden die Schüler der 10d von ihrer Klassenlehrerin Frau Heimann verabschiedet, die sich außer über herausragende Leistungen – fast 66% der Klasse haben einen Quali und der beste Notendurchschnitt betrug 1,1 – auch über ein tolles Sozialverhalten ihrer „Abgänger“ freute. In der Klasse herrschte ein tolles Lernklima, man unterstützte sich gegenseitig beim Lernen und war auch jahrgangsübergreifend als Paten, Schulsanitäter, Streitschlichter, …. sehr aktiv.
Die Albert-Einstein-Schule wird diesen Abschlussjahrgang vermissen, wünscht den Schülern alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und freut sich auf ein Wiedersehen.

Michael Rausch