In der zweiten Pause steht es schon fest: Zwei Klassen sind schon raus aus dem Wettbewerb um die beste Benimmtag-Bewertung. Eine kleine Handgreiflichkeit und schon hat die ganze Klasse das Nachsehen. So streng sind die Regeln. Und es ist eben kein Tag wie jeder andere. Und er hat eine lange Tradition.
Die Jugendlichen der Benimm AG lassen die Blicke schweifen, ihnen entgeht nichts, auch nicht positives Verhalten. Freundlichkeit und Höflichkeit sind angesagt. Es wird freundlich gelächelt, gegrüßt, Türen werden aufgehalten. Abfall landet da, wo er hingehört – im Mülleimer.

Die Kontrolle muss auch bei laufendem Unterricht durchgeführt werden, höflich, versteht sich.
Schon im Vorfeld hatte sich die AG mit ihrer Leiterin Verena Schreiner-Langen Gedanken über Bewertungsmöglichkeiten gemacht. Plakate im gesamten Schulgebäude erinnern an das erwünschte Benehmen sowie Sauberkeit im Klassenraum.
Neu in den Katalog aufgenommen wurden Aufforderungen zu sorgsamem Umgang mit Ressourcen. Da heißt es „Umwelt achten“.
Der jährlich wiederkehrende Benimmtag soll möglichst lange nachwirken, finden Pia und Anna. Aus ihrer Sicht wäre es gut, wenn er als Aufforderung verstanden würde, das eigene Verhalten grundsätzlich zu überprüfen und die Signale auf „Höflichkeit“ zu stellen.

Diese Klasse zeigt schon an der Tür ihre Regeln.
Der Rundgang durch die Klassen ergibt ein uneinheitliches Bild. Aber halt – erst das eigene Verhalten überdenken: Anklopfen, auf ein „Herein warten, Tür öffnen, grüßen, Anliegen vortragen. Selbstverständlich verhält sich die Benimm AG vorbildlich. Es gibt Räume, die bestechen durch perfekte Gestaltung, andere sehen, na ja, etwas unaufgeräumt aus, andere lassen guten Willen erkennen. Die Checklisten füllen sich mit Punkten.
Der Endstand: Drei Gewinner mit gleicher Punktzahl: 5a, 5b und 9b. Glückwunsch, alles richtig gemacht. Die Klassen erhalten einiges an süßen Preisen. Wichtiger ist allerdings, dass etwas hängen bleibt. Dinge wie etwa Höflichkeit und Respekt gegenüber allen, die uns täglich begegnen. Oder wie die Oma früher gesagt hätte: „Benehmt euch gefälligst!“
Michael Rausch