Von Walschulen hat man ja vielleicht schon gehört, auch von Baumschulen. Aber eine Busschule? Gibt’s alles, denn Fahren mit Bus und Bahn will gelernt sein, besonders wenn man sie täglich zur Schule benutzt. Das konnte jetzt der komplette Fünfer-Jahrgang der AES erfahren. Klassenweise besuchten die Einstein-Schüler die Busschule der Ruhrbahn, um im täglichen Umgang mit den „Öffis“ fit zu werden.

Toll, mal selbst auf den Fahrersitz zu klettern. Der Andrang ist groß, fast wie an der Haltestelle.

Man sollte zwar meinen, der 5c brauchte man nichts mehr zu erklären, schließlich kommen über 95 Prozent mit dem Schokoticket zur Schule. Dennoch gab es noch einiges an Neuem, wie die Kinder einräumen mussten. Zunächst in der Theorie. Da wurde mit einem Quiz Fahrplanlesen trainiert, zum Beispiel mit der Frage: „Wie viel Zeit benötigt die U11 vom Hauptbahnhof zur Universität Essen?“ Wer rechnen konnte, war hier klar im Vorteil. Kurze Filme zeigten kritische Situationen an der Haltestelle, wie sie täglich entstehen können.

Profifahrer Frank Teuber zeigt Lasse, wie er mit Bildschirmen und Spiegeln den völligen Überblick behält.

Auf dem Betriebshof Ruhrallee wurde dann an einem echten Bus geübt. Profi-Fahrer Frank Teuber ließ alle Kinder ans Lenkrad, um zu zeigen, dass es für den Busfahrer tote Winkel gibt. So konnte Lasse am Steuer seinen Bruder Maximilian nicht sehen, selbst als er direkt vor dem Bus stand. Gefährlich! Spiegel für die Türen und Bildschirme machen aber eine komplette Rundumsicht möglich. Gut zu wissen. Und wenn man weiß, welcher Knopf der richtige ist, kann man sogar die automatische Durchsage aktivieren.

Tim kann nichts passieren. Kaum, dass die Tür ihn bemerkt, zuckt sie zurück. Ruhrbahn-Mitarbeiter Michael Ophelders hat’s vorhergesagt.

Horrormeldungen über eingeklemmte und mitgeschleifte Fahrgäste gehören eher ins Reich der Filmindustrie, erklärte Ruhrbahn-Mitarbeiter Michael Ophelders. Zum Beweis ließ er sich selbst von Tim einklemmen – aber beim geringsten Widerstand zuckte die Tür zurück, Sensoren machen es möglich. Es kann also nichts passieren, außer dass man erschrickt.

Zack, da liegt er, der Dummie. Die Vollbremsung bei nur 25 Km/h hat ihn vom Sitz katapultiert. Hat ihm ja keiner gesagt, dass man besser mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzt.

Anders als bei der Vollbremsung, die den Dummie schon bei 25 Km/h vom Sitz riss. Die Kinder wussten natürlich, wie sie sich selbst davor schützen können: Am besten mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen.

Das Beste am Busschultag kam zum Schluss: Eine Gruppenrallye mit der 106 vom Rathaus zum Rüttenscheider Stern, von dort wieder mit der U11 über den Berliner Platz zum Rathaus. Unterwegs gab es noch jede Menge knifflige Aufgaben zu lösen. Die Kinder waren begeistert, alle kamen fahrplanmäßig zurück und zeigten damit: Wir haben verstanden!

Michael Rausch