„Herzlich willkommen.“ Albert Einstein stürzt sich ins Gewühl und mischt sich unter die jungen Gäste und ihre Eltern.

Nein, ein PR-Gag der AES war der Weihnachtsbaum-Verkauf auf dem Ardeyplatz nicht, auch wenn  er sich wunderbar in die Willkommens-Szenerie einfügte an diesem Tag der offenen Tür. Dass er einigen Parkraum belegte, war zu verschmerzen, denn der Pausenhof bot genug Fläche für die PKW der Gäste.

Akrobatik und Körperbeherrschung von Einsteins Magic Circus.

Gleich am Eingang empfing Albert Einstein die Grundschulkinder mit ihren Eltern höchstpersönlich, gefolgt von den charmanten Teams der Benimm-AG und der Einstein-Trophy. Wie hätte man da noch fremdeln können?

Schulleiterin Dr. Kerstin Sperling-Ischinsky begrüßte mit ihrem Team die Besucher zu „diesem Tag für die Kinder“ und lud sie ein, sich „verzaubern zu lassen und die AES-Atmosphäre zu schnuppern“. Und das ließen sich die mehreren hundert Kinder samt ihrer Eltern nicht zweimal sagen. Es wurde rappelvoll auf Fluren und in den Räumen. Bei Bedarf halfen und berieten die einheitlich gekleideten AES-Guides der Benimm-AG. Den roten Faden bildete dabei die Hausrallye „Einstein-Trophy“.

Der Schaumkuss hat sich aufgebläht. Vor Stolz? Nein, er konnte einfach nicht anders.

Das ungemütliche Novemberwetter machte es Eltern und Kindern leicht, Innenräume und Profil der Albert-Einstein-Realschule für mehrere Stunden unter die Lupe nehmen. Da gab es Erstaunliches zu sehen. Unter dem Mikroskop forschten die Gäste das Leben in „Albert Einsteins Mikrokosmos“ aus und betrachteten das Leben in einem Wassertropfen, während im Physikraum Schaumküsse im Vakuum vor Freude platzten. Und auch die Kernfächer stellten sich vor: Englisch, Deutsch, Mathe und Französisch. Im Technikraum erinnerten sich viele Eltern an ihre Erfahrungen mit der Laubsäge. Und so sägte manche Mutter mit seligem Lächeln etliche Sägeblätter zu Bruch.

Wenn Mama mit anfasst, geht’s doch prima.

Soziales Lernen mit Streitschlichter-Programm, Schülergericht und Benimm-AG weckten starkes Interesse bei den Eltern. Speziell ausgebildete Schüler-Ersthelfer zeigten an geschminkten Verletzungen, wie „Einstein verbindet“ oder Herzmassage ausführt. Schulhund Vrida legte eine erstaunliche Gelassenheit an den Tag. Die Flure waren reichlich bestückt mit beeindruckenden Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht. Auf der Bühne der Aula und auf den Fluren zeigte Einstein seine musischen Qualitäten: Tanz-AG, Einsteins Magic Circus und Trommel-AG boten ein Programm aus Schülerhand, das sich sehen und hören lassen konnte. Und der Schulchor feierte gemeinsam mit der AES Schulband das Leben: „Viva la vida.“

Das Montessori Freiarbeits-Material schreit förmlich danach, angefasst zu werden. Der zweite Konrektor Martin Streibert erklärt, wie’s geht.

Aber auch ein Albert Einstein lebt nicht nur von Luft und Liebe. Gegen den kleinen Hunger zwischendurch hatte die Schulpflegschaft Abhilfe geschafft: Café Einstein verströmte adventlichen Waffel- und Kaffeeduft und bot ein üppiges Büffet zur Stärkung. Zwischen zwei Käsebrötchen erkundigten sich viele Eltern nach den Besonderheiten der Schule, beispielweise  der Montessori-Freiarbeitsklasse. Andere fragten nach Klassenfahrten, wieder andere nach Einzelheiten zur Anmeldung. Wie es nach der Realschule weitergehen könnte, erfuhren Interessierte bei Schulleitung und Kollegium oder informierten sich über die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern Evonik, RAG, Stadtwerke Essen, Barmer oder DAK, um nur einige zu nennen.

Viele ehemalige Schüler der letzten Jahre waren gekommen, Studenten, Abiturienten, Auszubildende in interessanten Berufen. Sie tauschten nostalgische Erinnerungen mit ihren Lehrern aus und berichteten über ihre Erfahrungen nach der Realschule. Ein gutes Zeichen, dass sie immer noch mal vorbeikommen.

Michael Rausch