Gut gemacht! Fünfter Platz bei der Schach-Stadtmeisterschaft der Essener Schulen in der WK IV.: Philipp, Matteo, Felix und Luca (links).

Felix aus der 7c, der seit Ende der 4. Klasse Schach spielt, verströmt Zuversicht: „Ich habe Vertrauen in die Mannschaft.“ Er ist heute Mannschaftsführer, sitzt an Brett 1. Nach vierjähriger Zwangspause finden die Stadtmeisterschaften im Schulschach wieder statt. Zwölf Schulen haben Teams entsandt, die um die Spitze kämpfen.

Philipp und Luca (von rechts) sind am Zug. Dahinter überlegen Matteo und Felix.

Faire Geste: Der Gegner reicht dem unterlegenen Luca die Hand.

Die AES als Gastgeberin nimmt in der Wettkampfklasse IV (Jahrgang 2010 und jünger) teil. Sie ist damit eine von drei Realschulen im Turnier und kämpft in ihrer WK gegen sechs andere Schulen.

Dem vierköpfigen Team ist die Anspannung anzumerken. Ist der erste Gegner der schwerste? Felix verliert durch den tödlichen „Damenkuss“. Die gegnerische Dame hat sich derart dicht an den König herangemacht, dass der sich nicht mehr bewegen kann und damit matt ist. „Schlimm?“ Felix gibt sich gelassen: „Wenn ich die nächsten Partien gewinne, nicht.“

Auch Lucas König wurde besiegt. Aber immerhin haben Philipp und Matteo gesiegt, so dass die Mannschaft ein Unentschieden erreichte. Philipp: „Man kann nicht immer gewinnen.“ Wohl wahr.

Derweil sorgt Schach-AG-Trainer Thomas Wieder in der Ecke für Nervennahrung. Schokoriegel und Getränke finden reißenden Absatz bei den Aktiven. An den Brettern: Schwarz gegen Weiß, wenn die Welt doch immer so überschaubar wäre. Doch die Stimmung ist freundlich, gelöste Mienen und faire Gesten überwiegen bei aller Kampfeslust.

Teamgeist: Philipp und Luca gratulieren Matteo zum Sieg.

„So geht’s.“ Der zweite Konrektor Martin Streibert, selbst leidenschaftlicher Schachspieler, erklärt die Schachuhr.

Verblüffende Geschwindigkeit bei den Zügen, kein introvertiertes Grübeln, es geht Schlag auf Schlag. Einstein soll gesagt haben: „Schach ist das schnellste Spiel der Welt, weil man in jeder Sekunde Tausende von Gedanken ordnen muss.“

Die nächste Runde geht an die gegnerische Mannschaft. Philipp hat als Einziger gesiegt.

Gespielt wird nach dem „Schweizer System“, bei dem der Computer die Paarungen auslost. Danach spielen Gewinner gegen Gewinner, Verlierer gegen Verlierer. Jeder Spieler hat 15 Minuten, macht maximal 30 pro Spiel. Die nächste Partie endet hoffnungsvoll mit einem knappen Sieg für das AES-Team, das am Ende einen achtbaren 5. Platz erkämpfte. Sieger wurde das Don Bosco Gymnasium vor den Teams Maria Wächtler Gymnasium I und II. Die Stadtmeister werden die Essener Schulen beim Landeswettbewerb in Düsseldorf vertreten.

Michael Rausch