Der Gong tönt durchs Gebäude. Halb zwei, sechs Stunden Unterricht sind um. Die AES macht erst mal Mittagspause. Jetzt haben Essen, Trinken, Quatschen oder einfach Abschalten Vorrang. Denn längst nicht alle gehen jetzt nach Hause. Ein großer Teil der Schüler- wie Lehrerschaft verbringt noch den Nachmittag in ihrer Schule, täglich oder an einzelnen Wochentagen. „Offener Ganztag“ heißt das „Betreuungsangebot als schulische Veranstaltung nach Schulschluss“, so der Gesetzgeber.

In diesem Schuljahr liest sich die Liste der Angebote wieder einmal fast wie ein komplettes VHS-Programm. Weit über 30 AGs mit einer extrem breiten Themenpalette stehen zur Auswahl. Angefangen bei den Pflicht AGs für die Jahrgangsstufen 9 und 10, wie etwa Benimm-, Sanitäter- oder verschiedene Sport- oder Musik-AGs, können ab Klasse 5 viele freiwillige Veranstaltungen gewählt werden. Ein Kulturführerschein lässt sich erwerben, ein Hundeführerschein und das Aushängeschild, die Zirkus-AG bereitet die Crew auf spektakuläre Auftritte vor. Business English und IT-Zertifikat machen fit für die Berufswelt.

Der Wald, Lebensraum für viele Arten und Lernort für die Wald-AG.

Dabei profitieren die Schüler durchaus voneinander. So können in der Nachhilfe-AG die unteren Jahrgänge Hausaufgaben unter Betreuung anfertigen und bei Bedarf Nachhilfe in Mathe oder anderen Fächern erhalten, und die höheren Jahrgänge leisten diesen Service.

Schulhündin Vrida arbeitet mit in der Hunde-AG.

Neu im Angebot ist etwa die Wald-AG, bei der Spiel, Spaß und Entdecken im Vordergrund steht. Fragen wie: Was bedeuten die Baummarkierungen? Welche Tiere leben im Wald? Wie kann man den Wald schützen? werden beantwortet. Das Spiel „Rettet den Zauberwald“ und Naturmaterialen laden ein, kreativ zu werden. Eine Auszeit im Wald mindert nicht nur Stress, sondern schärft einzelne Sinne und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Schulhündin Vrida ist zwar nicht Kursleiterin, aber fester Bestandteil der Hunde-AG. Hier gilt es, einen artgerechten Umgang mit Hunden zu lernen und vielleicht sogar einen „Hundeführerschein“ zu machen. Nicht uninteressant für den Alltag: Wie verhalte ich mich gegenüber fremden Hunden? Wie „reden“ Hunde? Die AG wird drinnen und draußen unterwegs sein.

Im Augustinum wird die gleichnamige AG einmal wöchentlich mit rund 10 älteren Menchen zusammenkommen. Die Kursleiterin und eine Sozialarbeiterin der Einrichtung begleiten das Treffen der Generationen. Persönliche Beziehungen zwischen Kindern und Senioren sollen entstehen mit gemeinsamem Musizieren, gemeinsamem Naturgenuss und gemeinsamem Lachen. Austausch und das Verständnis zwischen Jung und Alt sollen die gegenseitige Wertschätzung fördern.

Schwer vorzustellen, dass jemand bei dieser Auswahl nichts Passendes finden könnte.

Michael Rausch