Eis, echtes Eis, weiß, kalt und hart. Kaum ein Kind, das sich dafür nicht begeistern kann, außer, man fällt auf die Hinterbacke.

Den nächsten Pylon schon fest im Blick: Chris macht eine gute Figur beim Slalom.

Bojan hat es gerade von den Kufen geholt. Sein Steiß schmerzt, aber er lächelt tapfer. Er weiß, in zehn Minuten wird’s wieder gehen. Die Zeit nimmt er sich auf der Bank in der Eissporthalle Essen-West, wo der AES-Fünfer-Jahrgang gerade ein Eislauftraining absolviert. Dicker Anorak, dicke Handschuhe und ein Helm sind Pflichtausstattung.

Rückwärts fahren! Als wäre vorwärts nicht schon schwer genug

Viele Kinder bringen Vorkenntnisse von der Grundschule mit so wie Bojan, auf denen Trainer Christian aufbauen kann. Aber längst nicht alle haben schon auf Kufen gestanden. Klassenlehrerin Nadine Stamenkovic schätzt den Anteil auf rund 30 Prozent.

Die Arme spielen eine wichtige Rolle im Kampf ums Gleichgewicht. Johanna schafft’s.

Man sieht, wer schon Erfahrung hat und wem die zwei Übungseinheiten in Körpertraining Mühe bereiten.
Ein Kufen-Neuling hat Hilfe von „Jürgen“, dem Pinguin, der sehr stabil auf dem Eis steht, zwei Haltegriffe hat und garantiert nicht umfällt. Gleich nebenan purzeln deutlich jüngere Grundschüler übers Eis.

Volle Konzentration. Fiona überfährt gerade einen Pylon.

Gerade üben die AES-Fünfer noch Rückwärtsfahren, da ruft der Trainer zum Wettkampf. Zwei Gruppen müssen im Slalom über einen Parcours aus Pylonen.

Dann wechselt die Aufgabenstellung:
Jetzt sollen die Pylone nicht um- sondern überfahren werden mit gespreizten Beinen und den letzten mit der Hand berühren und umkreisen. Der Trainer macht’s vor. Gar nicht einfach. Da rudert mancher Arm fürs Gleichgewicht.
Es klappt auch nicht immer, aber was soll’s? Aufgestanden und weitergelaufen, ist doch klar.

Was soll’s? Aufstehen und weiterlaufen.

Darum geht’s ja auch bei der Eis-Extratour, die fester Bestandteil des Sportunterrichts ist, erläutert Klassenlehrerin Stefanie Wiemann. „Gleiten, Fahren, Rollen“, heißt der Inhaltsbereich. Die Kinder sollen Koordination und Gleichgewicht trainieren. Und wenn Eislaufen einfach nur Freude macht – auch gut.

Schade, schon vorbei. Lea und die Anderen wären gerne noch geblieben.

Zum Schluss können die Kinder zeigen, was sie gelernt haben. Sie gleiten auf den blanken Kufen über das weiße Eis und zeigen neben Körperbeherrschung ihre Brems- und Kurventechnik. Aber da ist die Zeit schon um und Lea und die Anderen müssen die Eisfläche räumen. Sie wären gerne noch geblieben.

Michael Rausch