Ein Verletzter im Auto? Auf dem Schulhof? Echt? Nein, echt ist er nicht, er simuliert nur. Trotzdem muss er geborgen werden. Das gehört nämlich auch zur Prüfung, die die Schüler der 9er Sani-AG jetzt unter möglichst realistischen Bedingungen ablegen.
Ihre Prüfer sind die aktuellen Sanis des aktuellen 10er Jahrgangs, die damit den Wechsel selbst vorbereiten.
Im nächsten Schuljahr gibt es also neues Ersthelfer-Personal für den Schulsanitätsdienst der AES.
Schwache Nerven darf man da allerdings nicht haben: Abgetrennte Finger, Kopfverletzungen, offene Brüche, Schockzustände, Stromschläge, Verätzungen – alles Dinge, die man nie sehen, geschweige denn haben möchte. Das alles müssen die Sanis aber im Ernstfall versorgen können.
Die Prüferinnen berichten von täglichen Einsätzen im Schulalltag.
Was ist die Motivation, die Prüfung abzulegen?
Eine Schülerin erzählt von ihrer „sozialen Ader“, eine andere von Berufsplänen, wieder andere denken bereits an den Führerschein und die automatische Mitgliedschaft in der DRK-Jugend.
Sieben Stationen gilt es zu durchlaufen. Da muss erlerntes Faktenwissen ausgekramt, aber auch Hand angelegt werden. Die Prüflinge sind gut vorbereitet und wissen die Antworten auf die selbst entwickelten Testfragen. Geduldig bis amüsiert lassen die „Verletzten“ die Maßnahmen über sich ergehen. Sie können beruhigt sein: Ihre Nachfolge ist in guten Händen.
Michael Rausch